Ein provozierendes Wort, der Monatsspruch. Es klingt nach Exklusivität. Schon höre ich Einwände wie: Wo bleiben Toleranz und Respekt vor anderen Religionen? Juden, Muslime und Christen – die abrahamitischen Religionen haben doch alle den Gott Abrahams. Oder? Und dann noch die Einwände der Atheisten: Es gibt keinen Gott! Wo steckt er denn? Im Weltall? In der DNA?

David steht auf dem Höhepunkt seines Lebens, er hat Ruhe vor seinen Feinden und die Bundeslade ist in einem Festzug in Jerusalem angekommen. Gott verheißt ihm durch Nathan ewiges Königtum und es ist sein Nachkomme, der Gott ein Haus – den Tempel bauen wird.

menora und horn 16 9 OR

Größte Freude, pures Glück für David. Was will er mehr? David beginnt mit einem Gebet: „Wer bin ich, Herr und GOTT, … dass du mich bis hierher geführt hast?“  David weiß um seine Niedrigkeit vor Gott. Keine Selbstfeier, kein Eigenruhm, kein Stolz. Viel mehr die Fassungslosigkeit, dass ihm das alles von Gott her geschieht, ihm den kleinen Hirtenjungen, dem Jüngsten der Familie. In dieser Haltung bricht es aus David heraus: „Es ist keiner wie du, und ist kein Gott außer dir“.

Das „Wie“ macht den Unterschied. Keiner ist wie der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Es ist diese Einzigartigkeit Gottes, sein Sich-Offenbaren, von der Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft bis hierher. Darum bricht es aus David heraus: „Herr, du mächtiger Gott, wie groß bist du“ (Gute Nachricht)! Der Gott der Bibel schreibt Geschichte mit seinen Menschen. Das verdeutlicht diesen Unterschied: „Es ist keiner wie du“. Die Großartigkeit Gottes liegt in seiner Einzigartigkeit. Alle anderen Götter sind im Vergleich mit IHM nichts.

Doch ein totalitärer Anspruch? David spricht aus Verwunderung und tiefer Dankbarkeit. Für ihn ist das so, er erlebt es so. Groß und einzigartig ist sein Gott, verglichen mit anderen. Von dieser Erfahrung her verblassen und vergehen andere Gottheiten, die Einfluss auf sein Leben erheben. 

„Kein Gott außer dir“ hebt die Heiligkeit, die Besonderheit des Gottes Israels hervor. 

David hat auch andere Seiten erlebt: Angst, Schuld, Anfechtung, Scham und Trauer. So bricht in Psalm 36 aus Wut und Klage ein wunderbarer Lobpreis auf Gottes unendlich große Güte und Barmherzigkeit hervor. Ein nach Innenholen seiner Erfahrungen, die mich ermutigen, mein Herz für Gottes Lob zu öffnen. Es ist keiner wie du, und ist kein Gott außer dir.

In herzlicher Verbundenheit

Euer Pastor Willi Müller