„Weihnachten im Schuhkarton“ 2018 hat mich tief berührt. Etwas unmotiviert, teilweise zu spät bin ich in diese Saison gestartet. Im Kopf war es mir zu viel. Und dann kam immer wieder das Herz, was sagte: ist doch gar nicht so viel, ist doch eine überschaubare Zeit.
„Meine“ Untersammelstellen sind seit Jahren mit dem Herzen bei dieser Aktion dabei. Dazu kamen einige Annahmestellen (Christliche Bücherstube Opladen, zwei Apotheken in Schlebusch, ein Kinderschuhladen in Schlebusch), die auch schon einige Male gerne Päckchen angenommen haben.
Während der letzten Annahmetage war es still bei mir. Im Wohnzimmer standen einzelne Kartons. In meinem Herzen hatte ich alles in Gottes Hände gelegt. Ich wollte Werkzeug sein. ER sollte führen.
Am 15.11. ist immer Annahmeschluss. Kurz vorher hatte ich im Schuhladen schon ca. 40 Kartons abgeholt – aus der Filiale in Langenfeld.
Am 16.11. fuhr ich alle Annahmestellen an….Allein von den Schuhkartons aus dem Bücherladen Opladen war unser Auto gefüllt. Ich sammelte weiter, fuhr nach Hause, kontrollierte, lud wieder ein, fuhr zur Gemeinde, lud aus, sammelte weiter ein…. Noch einmal eine Autoladung voll – vom Schuhladen.
„Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.“
Hebräer 13,8
Unsere Welt, dein Leben befindet sich in einem ständigen Wechsel. Da ist es gut zu wissen, dass wir eine feste Größe in unserem Leben haben mit der wir immer rechnen und auf die wir uns verlassen können.
Wir wünschen euch einen guten Übergang und ein gesegnetes neues Jahr.
Erfahrungen mit dem Klimawandel im westafrikanischen Sahel und in Europa
Natürlich leiden wir alle in diesem Sommer in Europa unter der lang anhaltenden Hitze. Sorge aber muss uns die allzu lange Trockenheit bereiten. Die Landwirte melden Rekordverluste bei der Ernte. Sie fordern Hilfe vom Staat. Aufgeschreckt aber haben uns die Berichte des Potsdam-Instituts für Klimaforschung über eine Studie eines internationalen Teams von Wissenschaftlern zum Klimawandel. Sie warnen vor einer Heißzeit. Selbst bei Einhaltung des Pariser Klimaabkommens könnte sich die Erde von alleine weiter erwärmen. Sind wir mit diesem Sommer 2018 schon mitten drin im Klimawandel?
In den Medien wird diese Frage so reflektiert: „Klimawandel: Zukunft im Schwitzkasten - Der heiße Sommer führt uns die Folgen des Klimawandels vor Augen.“ So lautet die Überschrift des Artikels von Stefan Schmitt in „Die Zeit“, digitale Ausgabe 1.8.2018. Der Artikel fragt: „Was sehen wir in diesem Hitzesommer? Natürlich verdorbene Ernten auf verdorrten Äckern. Natürlich eine extrafrühe Weinlese. Natürlich halb leere Flüsse. Dazu Menschen mit Schwächeanfällen und Kreislaufzusammenbrüchen. Wir sehen aber auch etwas höchst Unnatürliches: die Erderwärmung bei der Arbeit.“ Der Artikel endet mit der Frage: „Was wir in diesem Hitzesommer sehen?“, und antwortet uns: „Wir sehen die Zukunft.“
Wir erinnern uns an unsere Erfahrungen der viel zu langen „trockenen“ Regenzeiten (Juli bis September) in den Jahren 1983-1985 im Sahel Westafrikas, im Dorf Dagai im Extremen Norden Kameruns. In einem Brief vom 7.7.1984 aus Dagai schrieben wir:
‚Die Hirse vertrocknet, schicke uns Regen, führe die Wolken zurück.’ Singend und tanzend zogen gestern Abend die Jugendlichen mit diesem Lied durch das Dorf und sangen auch vor unserer Tür. Sie baten uns um einen Eimer voll Wasser und begossen sich damit gegenseitig. Tanzend und singend ging es dann weiter zum nächsten Gehöft. Es war schwül an diesem Abend in Dagai, Wolken waren aufgezogen, aber es regnete nicht. Wir warteten noch immer vergebens auf den „großen“ Regen. Den ganzen Monat Juni hatte es kaum geregnet. Das ganze Dorf leidet unter Wassermangel. Die Hirse auf den Feldern, schon ½ Meter hoch, vertrocknet auf den Feldern, die Halme knicken um. Alle fürchten eine große Hungersnot durch extremen Ernteausfall, noch stärker als im Jahr davor.
Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende (Prediger 3,11).
Noch schwelgt der Sommer in seinen Farben und Düften. Und doch zerrt der Wind schon an Blättern und den Netzen der Spinnen. Der September trägt den Charme einer herben Schönheit und leichten Melancholie in sich, es klingt ein wenig nach Blues. Alles hat seine Zeit, sagt der Prediger (Kp 3,1). Die Dinge haben ihren Platz in Gottes Welt, auch die Zeiten, ihrem Werden und Vergehen. All das ist schön in Gottes Augen und von Ästhetik geprägt.
Mir fällt die Vorsicht des Schreibers auf. Sei nicht schnell mit deinem Munde und lass dein Herz nicht eilen ...
denn Gott ist im Himmel und du auf Erden; darum lass deiner Worte wenig sein ...
Fürchte Gott! (Kp 5,1und 6).
Auf jeden Fall ist und bleibt die Liebe ein Wunder. Und unbegreiflich. Die Liebe lässt uns singen und dichten, sie lässt uns Schlimmes ertragen, macht uns stark und schwach zugleich, sie liefert uns aus. Sie macht uns empfindsam und verletzlich. Und wenn sie geht, macht sie uns sehr unglücklich. Es gibt so viele Arten der Liebe – zu meinen Freunden, meinen Geschwistern, meinen Enkeln, meinen Eltern. Wie viel Herzblut gibt es da, wie viel Nähe und Freundschaft.
Je nach Typ neigen wir Menschen verstärkt dazu, uns Gedanken um die Zukunft zu machen und uns zu sorgen. Alltäglichkeiten wie „Ob mein Vortrag morgen wohl gelingt?“, „Bekomme ich die Gehaltserhöhung?“, „Wird der Zug pünktlich fahren? Und was tue ich, wenn ich ihn verpasse?“ sind nur ein kleiner Ausschnitt möglicher, „vorbeugender“ Überlegungen. Sie haben eine andere Wertigkeit als existenzielle Probleme, die besprochen, umbetet und möglichst geklärt werden wollen.
Die kleinen Alltagssorgen sind es, die unsere Energie oftmals binden und das Vertrauen in Gottes gute Absichten mit uns überlagern. Dazu trägt sicher bei, dass wir in der Dimension Zeit leben, sie aber nicht beherrschen. Wir können rückblickend erkennen, wo etwas gelungen ist – oder auch nicht - und verstehen oft im Nachhinein, wohin bestimmte Umstände im Alltag führten. Gott dagegen beherrscht die Dimension Zeit und kann sie gestalten. Damit verdient er unser Vertrauen in gute Wege für uns.
Liebe Gemeinde,
„Inspiriert leben... dass Christus Gestalt gewinnt“ – das ist das neue Zweijahresthema unseres Gemeindebundes. Es wurde auf der Bundeskonferenz nachdrücklich eingeleitet. Pater Nikodemus Schnabel von der Benediktinergemeinschaft in Jerusalem gab Einblick in die Spiritualität einer anderen Konfessionsfamilie. Prof. Tobias Faix von der CVJM-Hochschule erläuterte anschaulich, warum Spiritualität in der jungen Generation „in“ ist, Kirche aber „out“. Seine Beispiele zeigten die weitgehende „Entkirchlichung“ der Gesellschaft, in der fundiertes Wissen über den christlichen Glauben nicht vorausgesetzt werden können. Dies erfordert eine sich darauf einstellende Kommunikation über den Glauben. Tobias Faix sieht als Handlungsfelder der Gemeinde:
* sichtbar zu sein als Teil des Sozialraums,
* verständlich zu sein, indem wir öffentlich über den Glauben reden können,
* anfassbar zu sein, indem wir mit Menschen Gemeinde bauen,
* hoffnungsvoll zu sein und mutig Experimente zu wagen,
* Versöhner zu sein, indem wir mediativ im Sozialraum wirken.